Wilhelm Lachnit, Lesende Knabe
1924, Öl auf Leinwand, 40,5 x 55 cm, bezeichnet oben rechts: W. Lachnit 24
Inv.-Nr. 1929/913, 1929 erworben
Wie Conrad Felixmüller, Hans Grundig oder Otto Griebel entstammt Lachnit einem proletarischen Umfeld. Der eindringliche Realismus, der durch Otto Dix in Dresden entscheidend mitgeprägt wurde, begründet sich aus dieser Herkunft des politisch engagierten Künstlers. Wilhelm Lachnit entwickelte eine einfache, flächige, nahezu klassische Malweise in harmonischen Farbtönen und klaren Kompositionen, die innerhalb der neusachlichen Kunst einen eigenständigen Platz und in der zeitgenössischen Kunstkritik bald Beachtung fand. Das Zwickauer Knabenbildnis geht auf eine im Berliner Kupferstichkabinett befindlichen Zeichnung zurück, die im Gemälde kompositorisch präzisiert wurde.