Die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum beherbergen eine bedeutende Sammlung sakraler Bildwerke des 14. bis 17. Jahrhunderts, die fast alle aus der Zwickauer Region stammen. Durch die reichen Silberfunde im Erzgebirge entwickelte sich die Stadt um 1500 zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum.
Viele Werkstätten statteten die Kirchen Zwickaus und der umliegenden Dorfgemeinden mit Altarwerken und Heiligendarstellungen aus. Die bekannteste westsächsische Werkstatt gehörte Peter Breuer. Von ihm sind 60 Werke überliefert.
Während der Reformation wurden die altgläubigen Werke aus den Kirchen entfernt. Doch blieb in Zwickau das Ausmaß der Bilderstürmerei im Vergleich zu anderen Regionen begrenzt. Auf Dachböden und in der sogenannten „Götzenkammer“ der Zwickauer Marienkirche (Dom) überdauerten Heiligenfiguren und Mariendarstellungen die Zeiten. Es ist dem Zwickauer Altertumsverein zu verdanken, dass bereits 1858 ein „Kabinet für kirchliche Alterthümer Zwickaus“ in der Marienkirche eröffnet werden konnte. In der sogenannten Götzenkammer wurden die alten Holzschnitzwerke, darunter Marien-, Heiligen- und Engelfiguren sowie Epitaphien zusammengetragen und so vor dem drohenden Verlust gerettet.
Bereits bei der Übergabe der empfindlichen Holzfiguren in das Museum 1914 zeigten sich starke Schädigungen wie verschmutzte, gelockerte und teilweise verlorene Farbfassungen oder Ausbrüche am Holz. Um den weiteren Verfall zu stoppen, wird die Sammlung sakraler Kunst seit mehreren Jahren in einem umfassenden Projekt, das maßgeblich von der Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gefördert wird, restauriert und konserviert.