Wolfgang Günther

Als zeitgenössischer Maler geht Wolfgang Günther mit seinem Medium ebenfalls auf experimentelle Weise um. Er kreiert auf der Leinwand an virtuelle Traumwelten angelegte Bildräume, die Momente aus realen Zusammenhängen, abstrakten wie konkreten Erinnerungen oder digitalen Bildräumen miteinander verweben. Inhaltlich wie formal bieten seine Malereien eine schier unerschöpfliche Zahl an Assoziationsmöglichkeiten. Fabelwesen, Pflanzen, Zellen, Schlingen, Knoten, Strukturen durchziehen das Bildgeschehen, das auf verbindliche Perspektiven, klare Gliederungen und eine eindeutige Oben-und-Unten-Konstellation verzichtet. Das Auge ist beim Betrachten der Bilder kontinuierlich in Bewegung, wird von einer imaginären Situation zur anderen, von einem imaginierten Ereignis zum nächsten Ereignis geführt und findet dabei keinen Fixpunkt. Der Blick verharrt manchmal auf der Oberfläche, um im nächsten Moment doch in die Tiefe gesteuert zu werden. Zeit und Raum werden obsolet. Diese intensive Bewegung erzeugt Wolfgang Günther mit einer schier überbordenden Zeichenhaftigkeit, Materialvielfalt und unzählig überarbeiteten Schichten, die sich erkennbar überlagern und durchscheinen, verdecken oder offenlegen. An ihre visuellen und implementierten Geheimnisse kann man zwar andocken, diese aber niemals ganz freilegen.

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