Das Kulturamt informiert:
In einer kleinen Ausstellung beleuchten die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum vom 18. November 2018 an das Schaffen des heute fast vergessenen Bildhauers Johann Böhm, der am 18. Februar 1595 in Hartenstein geboren wurde. Die Arbeiten seiner in Schneeberg gegründeten Werkstatt bestimmten über drei Generationen hinweg die Entwicklung der barocken Bildhauerkunst in Westsachsen und Ostthüringen. Seine Hauptwerke – sofern sie nicht in den Kriegen verloren gegangen sind – befinden sich noch immer in der Zwickauer Region.
Im Zuge der Gegenreformation und der Glaubenskriege des 17. Jahrhunderts wurden viele Gotteshäuser, deren „altkirchliche“ Ausstattung an Altären, Heiligenbildern und Mariendarstellungen in der Reformation abgebaut wurden, mit neuen Bildprogrammen versehen. Böhms ausgedehnter Werkstattbetrieb gehörte im Zwickauer Muldenland zu den Wegbereitern und Fortsetzern der neuen Ikonografie, die in ihren Grundsätzen der lutherischen Lehre folgte. Johann Böhm verstarb am 6. März 1667 in Schneeberg.
Zum 350. Todestag dieses sächsischen Meisters fand 2017 in Hartenstein ein wissenschaftliches Symposium statt, das sich erstmals dem Leben und Werk des Bildhauers Johann Böhm widmete. Die Ergebnisse liegen in einer umfangreichen Publikation vor.
Die bis 3. Februar 2019 dauernde Sonderausstellung ist im Ausstellungraum „Im Himmel zu Hause“ der KUNSTSAMMLUNGEN integriert. Es sind 15 Exponate aus der Werkstatt Böhm zu sehen mit zusätzlichen Fotografien und Dokumenten digitaler Art. Die Ausstellungseröffnung findet bereits am Samstag, dem 17. November 2018 um 17 Uhr statt. Eine Einführung zu Leben und Werk Johann Böhms gibt dabei Dr. Gerd-Helge Vogel aus Berlin.
Aktueller Hinweis zur Sonderausstellung „Back to Paradise“: Die für Samstag, 10. November 2018 um 14 Uhr geplante Themenführung „unmittelbar und unverfälscht – Grafik des Expressionismus“ muss krankheitsbedingt leider ausfallen.