Kindermuseumsnacht entführt kleine und große Gäste auf Zeitreisen durch Zwickaus (Kultur-)Geschichte

veröffentlicht am: 23.03.2025

Das Kulturamt informiert:

Über die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, wurde seit jeher viel geschrieben: tolle Geschichten und aberwitzige Filme sind entstanden. Am gestrigen Samstag war das Thema „Reise in die Vergangenheit“ in unterschiedlichsten Formaten zu erleben. Elf Partner gestalteten gemeinsam die Kindermuseumsnacht Zwickau. Die 1.300 Tickets waren wie in den Vorjahren bereits im Vorverkauf vergriffen.

Zum Auftakt um 16 Uhr luden das August Horch Museum und das Robert-Schumann-Haus ein. Während auf der Messefläche des Automobilmuseums die Kids der Tanzschule Tingle Step für ordentlich Stimmung sorgten, reiste man mit Hilfe einer magischen Spieluhr im Robert-Schumann-Haus ins 19. Jahrhundert zu Robert und Clara Schumann. Zur gleichen Zeit startete die erste der beiden Kinderstadtführungen zu einer Reise ins mittelalterliche Zwickau.

Großes Interesse bei kleinen Feuerwehrfans weckte die aktuelle Sonderausstellung der Priesterhäuser, die die Geschichte der Zwickauer Berufsfeuerwehr zum Thema hat. Der passende Fotopoint, an dem jeder in eine Feuerwehruniform schlüpfen konnte, kam gut an. Darüber hinaus gab es ein spannendes Quiz durch die Dauerausstellung. Im Gewandhaus ging es in das 16. Jahrhundert. Dort wird damals noch nicht Theater gespielt, sondern die Zwickauer Tuchmacherzunft hat hier ihr Domizil. Doch plötzlich sind in den alten Mauern seltsame Geräusche zu vernehmen – was mag das sein? Dieser Frage spürten dreimal in jeder Stunde an die 15 kleine Stoffprüfer nach und erlebten ein interaktives Theaterstück aus der Zeit der Tuchmacher.

Interaktiv ging es auch im Schüler-Lab der Westsächsischen Hochschule zu, die in diesem Jahr ihre Premiere bei der Zwickauer Kindermuseumsnacht gab: Leander Hummel und Paul Kirchhoff – unfreiwillig im Jahr 2025 gelandet – ließen sich von den Kindern die Welt erklären und konnten so mit ihrer Hilfe die Westsächsische Hochschule zur bekanntesten Technischen Hochschule Deutschlands machen. Die zweite Einrichtung, die das erste Mal Teil der Kindermuseumsnacht war, ist das Zwickauer Puppentheater. „Kannst Du pfeifen, Johanna“ war der Titel der Mitmachlesung, die stündlich sowohl im Puppentheater als auch im Saal der Stadtbibliothek stattfand. Beide Orte waren gut besucht und sorgten für leuchtende Kinderaugen. 

In der Leseecke der Kinderbibliothek entführte Dr. Lutz Mahnke – Leiter der Ratsschulbibliothek – in ein weiteres Kapitel der Stadtgeschichte: Martin Römer, einst reichster Mann Sachsens und Erbauer des Kornhauses, war der Dreh- und Angelpunkt in den Sagen und Geschichten, die es zu hören gab. Unter dem Slogan „Wenn einer eine Reise tut…“ lud die Ev.-Luth. Stadtkirchgemeinde zu einer Pilgerreise durch den Dom St. Marien ein. Kombiniert war das mit kleinen Aufgaben und Rätseln – als Belohnung gab es ein Andenken an die Pilgerreise in Form von einer Jakobsmuschel, die eine süße Füllung hatte.

Direkt nebenan im ZwischenRAUM – dem Interim der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum – entführte der Farbraum in eine Welt voll Farben, Bilder und damit verbundenen Geschichten. Außerdem konnten die Kinder bunte Aufsteckfiguren für Stifte basteln und vor dem ehemaligen Galeriegebäude am Selfiepoint selbst zum Teil eines Bildes werden.

Im Geburtshaus Robert Schumanns gab es den ganzen Nachmittag und Abend jede Menge Musik. Gemeinsam mit dem Robert Schumann Konservatorium gab es eine Klangreise durch die Musikgeschichte. Da wurden per Geisterhand die Musikerkollegen Robert und Claras wieder lebendig. Die Klangzeitreise an Claras Flügel machte erlebbar, wo eigentlich die Unterschiede bei Instrumenten der Schumannzeit und den modernen Flügeln liegen. Das Robert Schumann Konservatorium war unter anderem mit den Ensembles des Fachbereichs Alte Musik vor Ort und unternahm mit der Klangzeitmaschine eine Erlebnisreise durch die Europäische Musik des 18. Jahrhunderts. Heinrich Hoffmann von Fallersleben – ein Kinderliedermacher der Schumann-Zeit – sorgte nicht nur bei den kleinen Gästen für Mitsingfieber. Am Ende konnte man mutig den IC „Clara Schumann“ besteigen und eine Rätselzugfahrt unternehmen – auf Rückfahrt konnten nur die gehen, die es schafften, die kniffeligen rätselspiele und Aufgaben zu lösen. Ebenfalls für Spaß und glückliche Gesichter sorgte der Busshuttle mit dem historischen Ikarus-Bus.

Ein besonderer Dank gilt dem Engagement und Herzblut aller beteiligten Akteure vor und hinter den Kulissen. Außerdem geht ein Dankeschön an den Verein der Freunde des Nahverkehrs Zwickau, die die Veranstaltung schon so viele Jahre mit Ihrem Shuttle-Angebot unterstützen. Last but not least gebührt ein besonders großer Dank den beiden Sponsoren dieser Veranstaltung, der Zwickauer Energieversorgung GmbH und der KMS | Krauß Partnerschaft mbB..

Alle Kultur- und Museumsinteressierten können sich schon jetzt die Museumsnacht am 25. Oktober freuen.

Feuerlöschen in den Priesterhäusern
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Auch mit dabei: Das August Horch Museum
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Das "Zirlibo" des KON im Schumann-Haus
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Seltsame Geräusche waren beim Theater zu hören...
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Erstmals mit dabei: die WHZ mit dem SchülerLab
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Mitmachlesung im Puppentheater
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Rätselspaß im Dom
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Farb- und Bildraum im ZwischenRaum der KUNSTSAMMLUNGEN
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