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In ihrer Inszenierung DDR Noir. Schichtwechsel setzt sich die in Zwickau geborene Henrike Naumann mit ihrer Herkunft und der eigenen Familiengeschichte auseinander. Über die Beschäftigung mit ihrer persönlichen Sozialisation in der DDR sowie mit dem Leben und dem künstlerischen Werk ihres Großvaters Karl Heinz Jakob, stößt sie auf allgemeine Fragestellungen, die eine ganz aktuelle Relevanz bekommen. Die Auseinandersetzung mit der Kunst ihres Großvaters und damit der Kunst in der DDR – zwischen Förderung und Bevormundung – führt Henrike Naumann zu der Frage nach dem Umgang mit dem Erbe der DDR. Die im privaten Raum entstandenen Gemälde Karl Heinz Jakobs der späten 1950er und frühen 1960er Jahre, auf denen der Künstler selbst, die Ehefrau oder die Tochter zu sehen sind, arrangiert sie mit postmodernem Mobiliar der 1990er Jahre, das massenhaft in die ostdeutschen Wohnzimmer der Nachwendezeit gezogen ist. Mit diesem Verdrängungsprozess konfrontiert uns die Künstlerin auf ungewöhnliche Weise und thematisiert über die ästhetischen Brüche gleichermaßen die Verwerfungen in unserer deutsch-deutschen Gesellschaft, die – 30 Jahre nach dem Mauerfall – noch immer zu spüren sind.

 

Henrike Naumann lebt und arbeitet in Berlin

1984 in Zwickau geboren
2006 bis 2008 Hochschule für Bildende Künste Dresden
2008 bis 2012 Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg
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