Die in Pristina geborene Künstlerin Flaka Haliti untersuchte in ihrer Arbeit eigene Erfahrungen der Migration zwischen Kulturen und gesellschaftlichen Systemen. Kaum ein Thema ist in diesen Tagen, in denen tausende Menschen unter Einsatz ihres Lebens aus den Kriegsgebieten in Asien und Afrika nach Europa fliehen, so aktuell. Doch Flaka Haliti dokumentierte keine Tragödien oder beschrieb in narrativer Weise die Tatsachen und Folgen von Ausgrenzungen, eher vermittelte sie über verdichtete, abstrahierte Bilder verschiedene Aspekte der Grenze zwischen Abschreckung und Rückzugsort. Der Zaun, der sowohl politische, militärische als auch private Territorien absteckt, wird zum Synonym für äußere, aber ebenso innere Ausgrenzungen. Flaka Halitis Konstruktionen erinnerten einerseits an militärische Schutzwälle, aber ebenso an schnell eingepflockte Gartenzäune. Tatsächlich nutzte die Bevölkerung im Kosovo nach dem Krieg diese Metallzäune für die Begrenzung ihrer privaten Grundstücke. In der Serie „Luminous Garden“ spielte die Künstlerin mit auf Aluminium gedruckten Fotografien von kaum erhaltenen, ursprünglichen Gartenzäunen auf umfassende Grenzziehungen und damit erlebte und ausgelebte Ausgrenzungen an.
Flaka Haliti lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Prishtina sowie in München und Wien.
1982 | in Prishtina (Kosovo) geboren |
2002-2006 | Bachelor (Grafik) an der Faculty of Arts an der Universität von Prishtina |
2008-2013 | Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt am Main (Prof. Judith Hopf, Freie Bildende Kunst), Meisterschülerin |
seit 2013 | Doktorandin an der Akademie der bildenden Künste Wien, Österreich |
2015 | ars viva-Preis des Kulturkreises |