Meisterwerke des Expressionismus

15.09.2018 bis 06.01.2019

Als Zwickauer Kunstsammlungen und vor allem als Max-Pechstein-Museum wollten wir mit der hochkarätigen Ausstellung Back to Paradise an eine Traditionslinie aus unserer Museumsgeschichte anknüpfen und die Meisterwerke des Expressionismus aus dem Osthaus Museum Hagen und dem Aargauer Kunsthaus Aarau im Jubiläumsjahr in Zwickau zeigen. 

Zwischen 1925 und 1930 holte der später als NS-Kunsthändler tätige, erste Museumsdirektor Hildebrand Gurlitt die Avantgarde seiner Zeit nach Zwickau. So hat er nicht nur das Bauhaus für eine neue Raumgestaltung beauftragt, sondern in Vorträgen und Ausstellungen die Werke der Moderne in der Stadt vorgestellt. Neben Werken des hier gebürtigen Expressionisten Max Pechstein stellte er erstmals die Kunst von Heckel, Schmidt-Rottluff oder Nolde vor, präsentierte abstrakte Kunst und als Abschiedsausstellung im März 1930 (zum 1. April wurde Gurlitt entlassen) noch Christian Rohlfs aus einer Hagener Privatsammlung. Gurlitt modernisierte das Zwickauer Museum und war wie der Gründer des Folkwang Museums in Hagen, Karl Ernst Osthaus, begeistert von den neuen Kunstströmungen. 

Als Gegenentwurf zur europäischen Zivilisation ersehnte kurz nach 1900 eine junge Avantgarde den Einklang von Mensch und Natur. Auf der Suche nach dem Paradies strebten die Expressionisten nach Ursprünglichkeit in neuen Lebens- und Identitätsmodellen. Ihre kraftvolle Bildsprache war unmittelbarer Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls – ein Aufbruch in die Moderne. 

Einen Schwerpunkt der Ausstellung Back to Paradise bildeten demzufolge die Künstler der Brücke mit Kirchner, Pechstein, Heckel, Mueller, Schmidt-Rottluff und Nolde. Aus den Reihen der Neuen Künstler-vereinigung München und der Gruppe Blauer Reiter waren Kandinsky, Macke, Marc, Münter und Jawlensky zu sehen. Hinzu kamen u. a. Arbeiten von Beckmann, Bötticher und Rohlfs, der eng mit Karl Osthaus in Hagen, einem der wichtigen frühen Förderer der Expressionisten, befreundet war. 

Eine derartige Dichte an ausgezeichneten Werken des deutschen Expressionismus war in Zwickau so noch nicht zu sehen, dank zahlreicher Förderer und Unterstützer. Hier sind der Kulturraum Vogtland-Zwickau und die Stadt Zwickau zu nennen, die zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt haben.

Ein großer Dank gilt Herrn Dr. Letze, Geschäftsführer des Instituts für Kulturaustausch Tübingen und seinem kompetenten Team für die Organisation wie die unkomplizierte Zusammenarbeit. Den beiden leihgebenden Museen in Hagen und Aarau danken wir für das Vertrauen und dafür, dass sie uns ihre Schätze für mehrere Monate überlassen haben. Und ohne das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsammlungen und des Kulturamtes wäre diese Schau nicht so erfolgreich gewesen. 

Viele Zwickauer sowie die zahlreichen Gäste aus nah und fern waren beeindruckt: von der Ausstellung, dem Museum, den Veranstaltungen und insbesondere dem museumspädagogischen Begleitprogramm, das sehr viele Kinder und Jugendliche für das Museum und die Kunst begeisterte. Aus dem Gästebuch: „Nach dieser wundervollen Ausstellung gehen wir beglückt und beschenkt von dannen!!!"

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